Pubertät beim Hund – mehr als nur nerviges Verhalten
Ursachen und was während der Pubertät passiert
Viele Hundebesitzer denken bei einem „pubertierenden“ Hund an einen widerspenstigen Vierbeiner, der nicht mehr hört, den Besitzer herausfordert und vielleicht sogar wegläuft.
Ein aktuelles Forschungsergebnis aus April 2020 (1) zeigt, dass es um den achten Lebensmonat tatsächlich zu einem Konflikt zwischen Hund und Besitzer kommen kann – vor allem mit der Person, die dem Hund am nächsten steht.
Der Hund ist dann oft eher bereit, Übungen mit einer (relativ) fremden Person durchzuführen, nicht aber mit dem eigenen Besitzer.
Lebensphase Pubertät: Körperliche und mentale Veränderungen
Die Pubertät ist eine natürliche Entwicklungsphase, die Ihr Hund durchläuft – und die auch wieder vorbei geht.
Während dieser Zeit wird Ihr Hund geschlechtsreif, sein Körper wächst, die Muskelmasse entwickelt sich und das Gehirn reorganisiert sich zu einem erwachsenen Gehirn. Dabei kann es so wirken, als ob zuvor erlerntes Verhalten vergessen wurde – was frustrierend sein kann. Aber keine Sorge: Dieses Verhalten ist meist nur vorübergehend.
Die Pubertätsphase beginnt je nach Rasse, Größe und Gesundheit meist zwischen 5 und 6 Monaten, erreicht ihren Höhepunkt um den achten Monat und ist mit etwa 12 Monaten meist abgeschlossen.
Warum hört mein Hund in der Pubertät nicht?
Die Priorität eines pubertierenden Hundes liegt nicht auf „Hören“, sondern auf der Umweltwahrnehmung. Der Fokus verschiebt sich vom Menschen zu anderen Hunden und Gerüchen.
Geruchswahrnehmung ist für Hunde eine mentale Höchstleistung, weshalb sie intensiver schnüffeln, markieren und auch mal weglaufen. Dies macht sie schneller müde als zuvor. Ausreichend Ruhe und Schlaf sind in dieser Phase deshalb besonders wichtig.
Umgang mit pubertärem Verhalten – So gelingt’s
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Keine Machtspiele oder Strafen anwenden
Wichtig: Vermeiden Sie in der Pubertät Härte, Strafen oder Zwang. Diese Methoden sind kontraproduktiv und gefährden die physische und psychische Gesundheit Ihres Hundes (2).
Pubertäres Verhalten ist nicht gleichzusetzen mit Dominanz oder dem Versuch, die Rudelführung zu übernehmen.
Effektive Trainingsmethode:
- Gewünschtes Verhalten belohnen
- Unerwünschtes Verhalten ignorieren oder vermeiden
Das klingt vielleicht kontraintuitiv, ist aber äußerst wirksam. Bleiben Sie geduldig und konsequent, und versuchen Sie nicht, das Verhalten mit Strafmaßnahmen zu korrigieren.
Praktisches Beispiel: Labrador Rex
In der privaten Einzelstunde zeigte Rex abends vermehrt forderndes Verhalten, das in Beißen überging.
Negative Reaktionen verschlimmerten das Verhalten.
Durch gezieltes Ignorieren und das Setzen von Grenzen – z. B. den Hund vor Auftreten von unerwünschtem Verhalten in die Hundebox bringen – konnte das Problem nach etwa einer Woche deutlich verbessert werden.
Als Ergänzung zum Training bieten Suchspiele eine tolle Möglichkeit, den Hund mental auszulasten und ihn gleichzeitig zu beschäftigen.
Wichtige Hinweise
Aggressives Verhalten unter Pubertierenden
Manche pubertierende Hunde zeigen vermehrt aufdringliches oder aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden. Dies kann durch Stresshormone verstärkt werden.
Wichtig ist es, solche Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden, damit sie nicht dauerhaft werden.
Ihre Erfahrungen
Erkennen Sie Ihren Hund in diesen Beschreibungen wieder? Wir freuen uns, wenn Sie uns von Ihren Erfahrungen mit dem pubertären Hund berichten.
Referenzen
- Asher, L., Harvey, N. (2020). Teenage dogs? Evidence for adolescent phase conflict behavior...
- Ziv, G. (2017). The effects of using aversive training methods in dogs.